Armut bedroht Stabilität unserer Demokratie - Rüstungsausgaben Killer für den Sozialstaat

KAB, DGB und ver.di arbeiten wieder zusammen – die Vorbereitungen für das Burghauser Sozialforum laufen

Deutschland zählt zu den Ländern in der Welt, die den höchsten Lebensstandard aufweisen. Allerdings stellt sich die Frage nach der Verteilung des erwirtschafteten Wohlstands: Wer erhält viel, wer nur wenig? Wie groß sind die Unterschiede zwischen reich und arm? Warum sind sie gefühlt gewachsen? Die Menschen in Deutschland spüren Ungerechtigkeiten: Die öffentliche Aufmerksamkeit für und die Diskussion um die Verteilung von Einkommen, Vermögen und Lebensbedingen hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen.  

„Unsere Demokratie ist in Gefahr, sie wird von innen ausgehöhlt, wenn das Vermögen und die Macht weiter ungleich verteilt sind“, so die KAB-Diözesansekretärin von Altötting, Monika Wagmann und Hauptverantwortliche des Sozialforums. Zusammen mit Jasmin Geltinger, DGB Kreisverbandsvorsitzende Altötting, und Thomas Rebel, ver.di Ortsvorsitzender Mühldorf/Altötting, haben sie das Sprengstoff-Thema der Gesellschaft für das nächste Burghauser Sozialforum am 24. April im Bürgerhaus Burghausen gewählt: „Armut und soziale Ungleichheit in einem reichen Land“. Dazu wurde zu einem Vortrag/Beginn 19 Uhr bei freiem Eintritt Prof. Dr. Christoph Butterwegge aus Köln zu diesem Thema eingeladen. Dem Politikwissenschaftler und Armutsformscher treibt auch die Gefährdung der Demokratie um: „Die Armutsbetroffenen nehmen kaum noch an den Wahlen teil bzw. wählen, wie bei der letzten Wahl rechts, wodurch eine Krise der politischen Repräsentation entsteht. Zudem verlieren Mittelschichtangehörige, die Angst vor dem sozialen Abstieg haben, das Vertrauen in die etablierten Parteien, wodurch Rechtspopulisten und Rechtsextremisten an Einfluss gewinnen“.  Die Auswirkungen der Regierungsbildung schätzt er sehr kritisch ein: „Die dramatisch steigenden Rüstungsausgaben dürften zum Killer für den Sozialstaat werden“.

Nach einer Klärung der Schlüsselbegriffe „Ungleichheit“, „Armut“ und „Reichtum“ werden an diesem Abend die Ursachen der sozialen Polarisierung analysiert, aus denen abgeleitet wird, was getan werden muss, um sie zu beseitigen. Dazu diskutieren bei der anschließenden Podiumsdiskussion zusammen mit Prof. Butterwegge Alfred Danninger, von der Bürgerinsel Burghausen, Dr. Bernhard Langhammer Sprecher der ChemDelta Bavaria/Chemiepark Gendorf, David Schmitt, zuständig für die Sozial- und Arbeitsmarktpolitik beim DGB Bayern, und Andreas Schrank von der Lohnsteuerhilfe Bayern e. V. Moderieren wird die Podiumsdiskussion die KAB Diözesanvorsitzende Angelika Görmiller.

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„Das Thema Armut treibt unsere Gesellschaft um. Man sieht soziale Armut und Ungleichheit tagtäglich, wir brauchen Gründe und Wege, das zu verbessern oder besser zu stoppen“, so einhellig die Arbeitsgruppe des Burghauser Sozialforums v. l. KAB-Diözesansekretärin Monika Wagmann, Martin Antwerpen KAB Ortsvorsitzender Altötting, Jasmin Geltinger, DGB Kreisverbandsvorsitzende Altötting,  Anton Ebner, KAB-Kreisvorsitzender Altötting, und Thomas Rebel, ver.di Ortsvorsitzender Mühldorf/Altötting.

Prof. Dr. Christoph Butterwegge hat von 1998 bis 2016 Politikwissenschaft an der Universität zu Köln gelehrt und zuletzt die Bücher „Deutschland im Krisenmodus. Infektion, Invasion und Inflation als gesellschaftliche Herausforderung“ sowie „Umverteilung des Reichtums“ veröffentlicht.

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