Armutsforscher und Politikwissenschaftler Prof. Dr. Christoph Butterwegge hat beim gestrigen Burghauser Sozialforum eindringlich vor Augen geführt hat, wie tiefgreifend Armut und soziale Ungleichheit auch in einem wirtschaftlich starken Land wie Deutschland bereits verankert sind. Wir alle spüren Ungerechtigkeiten. Es ist ein drängendes gesellschaftliches Problem, das uns alle betrifft – als Gesellschaft, als politisch Handelnde, als Wirtschaft und als Zivilgesellschaft. Die Armut drängt immer mehr in die Mitte der Gesellschaft. Ursache des Ganzen ist die Ungleichheit in Deutschland und das spaltet auf Dauer unser Land.
Eine gerechtere Verteilung des Wohlstands ist entscheidend, damit der soziale Frieden in Deutschland bestehen bleibt. Denn: Wer arm ist, wählt oft rechts. Unser soziales Gefüge, unsere Demokratie ist in Gefahr, wenn sie weiter von innen ausgehöhlt wird, wenn das Vermögen und die Macht weiter ungleich verteilt sind.
Bei der anschließenden Podiusmdiskussion mit Alfred Danninger von der Bürgerinsel Burghausen, Dr. Bernhard Langhammer als Sprecher der ChemDelta Bavaria/Chemiepark und David Schmitt zuständig für Sozial- und Arbeitsmarktpolitik beim DGB Bayern wurde ausgiebig diskutiert, wo Handlungsbedarf in den einzelnen Tätigkeitsfeldern der Podiumsgäste besteht. Auf die Frage, was er als Bundeskanzler in der nahen Zukunft ändern würde um Armut zu bekämpfen, würde Dr. Butterwegge den Mindestlohn anheben. Denn: Mehr Geld bedeutet, Erhöhung der Massenkaufkraft, in Folge davon Ankurbelung der Wirtschaft und konjunktureller Aufschwung – für Butterwegge der gesamtwirtschaftlich beste Weg gegen Armut.
Durch den Abend führte souverän Angelika Görmiller. Die Begrüßung erfolgte launig gekonnt durch Jasmin Geltinger/DGB Altötting-Mühldorf und Anton Ebner/Kreis-Vorsitzender KV Altötting. Das Schlußwort sprach KAB-Diözesansekretärin von Altötting und Geschäftsführerin des KAB Bildungswerkes Monika Wagmann: „Armut ist kein Naturgesetz. Ungleichheit ist nicht alternativlos. Sie sind Ergebnis von Entscheidungen – und damit auch veränderbar“. Das geistliche Schlußwort setzte Ortspräses und Stadtpfarrer von Burghausen Erwin Jaindl im Gedenken an den verstorbenen Papst Franziskus
Fazit: Gemeinwohl darf nicht allein durch die Mitte der Gesellschaft finanziert werden. Es braucht eine echte Lastenteilung – gerade nach oben hin. Für die Katholische Arbeitnehmerbewegung ist das ein wichtiges Ziel und ein Appell an die Verantwortlichen aus Politik und Wirtschaft und auch Alle, dran gemeinsam zu arbeiten, dass das Leben in diesem reichen Land nicht eine Frage des Glücks oder der Herkunft ist, sondern der Gerechtigkeit und des Miteinanders ist.
>>>Text und Bilder Monika Wagmann
BU Gruppenbild (Gilg/PNP) v.l.n.r.:
Podiumsgast David Schmitt, zuständig Sozial- und Arbeitsmarktpolitik, DGB Bayern – Jasmin Geltinger, DGB Kreisverbandsvorsitzende Altötting, Orga-Team/Mitveranstalter - Anton Ebner, Kreisvorsitzender KAB Kreisverband Altötting, Orga-Team, Mitveranstalter - Monika Wagmann, KAB Diözesansekretärin Altötting, Geschäftsführerin KAB Bildungswerk in der Diözese - Hauptverantwortliche Leitung Orga-Team, Mitveranstalter - Armutsforscher und Politikwissenschaftler Prof. Dr. Christoph Butterwegge - Podiumsgast Dr. Bernhard Langhammer, Sprecher der ChemDelta Bavaria, Chemiepark Gendorf – Moderatorin KAB Diözesanvorsitzende Angelika Görmiller – Anton Raischl, ver.di stellv. Ortsvorsitzender Mühldorf/Altötting, Orga-Team - Thomas Rebel, ver.di Ortsvorsitzender Mühldorf/Altötting, Orga-Team/Mitveranstalter - Podoumsgast Alfred Danninger, Leitung Bürgerinsel Burghausen - Martin Antwerpen, KAB Ortsvorsitzender OV Altötting, Orga-Team