Brot statt Bomben - Brot für Syrien, es geht voran

Die Arbeit an unserem Projekt ´Brot statt Bomben - Brot für Syrien´schreitet voran, dass Fahrzeug steht kurz vor seiner Vollendung. Wir informieren über den aktuellen Stand.

Zufrieden streicht Martin Wagner über die aus Holz, Hartschaum und Blech gefertigte Seitenwand die auf einem Gestell vor ihm liegt. Die Auszubildenden, welche der Ausbilder bei der Knaus-Tabbert AG in Jandelsbrunn betreut, haben sauber und präzise gearbeitet.

In der Knaus-Tabbert AG koordiniert er den Umbau des kleinen Allradtransporters zu einem Bäckrei-Lieferfahrzeug, welches die KAB und die CAJ in Trägerschaft der Christlichen Arbeiterhilfe Passau e.V. einer humanitären Großbäckerei in der Nähe von Damaskus zur Verfügung stellen, welche von dem in Wien tätigen und aus Syrien stammenden Priester Dr. Hanna Ghoneim errichtet wurde.

Das gemeinsame Projekt, der gemeinsame Einsatz für eine gute Sache aktiviert und eint die aktiven innerhalb aber auch außerhalb der beteiligten Verbände trotz der Corona-Pandemie.

Ein Projekt entsteht

Das Projekt selber entstand aus einer dringenden Anfrage kirchlicher Institutionen in Syrien, welche den Betrieb der Bäckerei tragen. Aufgrund von Krieg, Sanktionen, der Corona-Pandemie und weiteren Faktoren hat sich die humanitäre Lage, welche sowieso schon angespannt war noch weiter verschärft. Auch wenn es sehr kompliziert geworden ist, schaffen es die Verantwortlichen der Bäckerei immer wieder das benötigte Mehl für den Betrieb zu organisieren, bei voller Auslastung kann so täglich Brot zur Versorgung von bis zu 50 000 Familien hergestellt werden.

Leider hat die Situation dafür gesorgt, dass der Transport des Brotes zu den Ausgabestellen, welcher größtenteils von Privatpersonen übernommen wurde, nur noch schwer möglich ist. Treibstoff wird in dem Land an Privatpersonen nur noch in kleinen rationierten Mengen abgegeben. Als humanitäre Einrichtung unterliegt die Bäckerei glücklicherweise nicht der Rationierung, ihr fehlt jedoch ein geeignetes Fahrzeug um das Brot in die außerhalb Damaskus, teils nur über sehr schlechte Straßen erreichbare Ortschaften zu bringen.

Die Anfrage war eine Herausforderung, die beteiligten Verbände sahen jedoch die Chance darin, dass die gute Tat nicht nur für sich alleinsteht, sondern dass sie die durch die Corona-Pandemie teilweise vom Verbandsleben entwöhnten Mitglieder aktiviert und animiert. Sie sollten recht behalten.

Die Projektgruppe kümmert sich

Eine Projektgruppe aus den drei Verbänden wurde gegründet die sofort aktiv wurde. Unter Leitung von Diakon Peter Stuka wurden sofort die notwendigen Schritte ergriffen, Anfragen herausgeschickt, Gespräche geführt. Schnell war ein passendes Fahrzeug gefunden, ein kleiner Allradtransporter, UAZ Buchanka, was übersetzt passenderweise Kastenbrot bedeutet. Das robuste und einfach zu wartende Fahrzeug wird in Russland produziert, kann aber auch in Deutschland erworben werden und ist für den Einsatz in Krisenregionen bestens geeignet. Noch dazu ist es eine sehr auffällige Erscheinung. Als der stv. Diözesanvorsitzende der KAB, Andreas Buchinger, dass Fahrzeug beim Importeur in Prutting abholte wurde er mehrfach auf das Fahrzeug angesprochen und sogar aus dem Haus geklingelt.

Unterstützer/innen werden aktiv

Mit der Knaus-Tabbert AG fand sich schnell ein Betrieb in der Region, welcher das Fahrzeug für den Einsatzzweck umrüstet, übrigens auf eigene Rechnung und als Projekt der Ausbildungswerkstatt.

Schnell wurden vor Ort in den Pfarreien, in den Ortsgruppen aber auch auf überörtlicher Ebene Unterstützungsaktionen ins Leben gerufen.

Ortsverbände und Privatpersonen spendeten Geld aus ihren Rücklagen. Da Sammelaktionen über Pfarrfeste zurzeit leider nicht möglich sind wie gewohnt, richtete der KAB Ortsverband Reischach z.B. kleine Brotsackerl her, mit den Zutaten für das Brot nach syrischem Rezept und gibt diese gegen eine Spende für das Fahrzeug heraus. Eine sehr erfolgreiche Idee. Die Jugendverbände spendeten Geld aus Fastenaktionen. Da es die aktuellen Corona-Bestimmungen unter bestimmten Bedingungen zulassen, sind nun auch die ersten Vorträge und auch kleine Kulturveranstaltungen zur Unterstützung des Projektes in Planung.

Übrigens, während der Verfasser diese Zeilen schrieb, klingelte das Telefon im Büro in der Abteistraße in Freyung. Martin Wagner war am Telefon. Gerade habe die „Hochzeit“ stattgefunden, dass heißt, der fertiggestellte Transportcontainer wurde auf das Fahrzeug gehoben und mit ihm fest verbunden.

Wenn Sie in den kommenden Wochen einen blau-weiß lackierten Transporter sehen, der irgendwie aussieht als wäre er aus den 60er Jahren, aber auch wieder irgendwie neu aussieht, kommen Sie näher, sprechen Sie die Leute an, die bei dem Fahrzeug stehen. Bevor das Fahrzeug an seinen Bestimmungsort gelangt, müssen wir noch etwas warten bis alle Formalien erledigt sind. Bis dahin sind wir mit dem Fahrzeug immer mal wieder in der Diözese vor Ort, geben allen die schon unterstützt haben die Möglichkeit sich das Ergebnis anzusehen und vor allem geben wir allen die noch nicht unterstützt haben oder es vielleicht sogar noch mal wollen die Gelegenheit es zu tun.

Wer direkt unterstützen möchte: CAH Passau, Liga-Bank Passau, IBAN: DE07 7509 0300 0004 3071 86 Kennwort: Friedensbrot

Martin Wagner, Ausbilder bei der Knaus-Tabbert AG ist sichtlich zufrieden mit der Arbeit seiner Auszubildenden

Andreas Buchinger, stv. Vorsitzender des KAB-Diözesanverbandes Passau e.V. mit dem Fahrzeug

Auszubildende der Knaus-Tabbert AG vor dem Fahrzeug

Dr. Hanna Ghoneim in der Bäckerei

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